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Relaunch-Ziele klar machen: Wie Ihre neue B2B-Website verlässlich mehr Leads bringt

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Alexander Obert
Inbound-Marketing-Experte & Consultant

Ein Relaunch ist kein Zufallsprodukt, sondern eine Managementaufgabe. Wer planbar mehr qualifizierte Anfragen möchte, braucht klare Ziele, eine verlässliche Messlogik und konsequent gedachte Conversion-Pfade. 

Dieser Beitrag zeigt, wie Ziele definiert, Kennzahlen verbunden und der Weg von Besuchern zu Anfragen so gestaltet wird, dass der Vertrieb davon profitiert. Der Ansatz ist auf B2B-Situationen mit erklärungsbedürftigen Angeboten ausgerichtet und schafft Orientierung. Marketing-Verantwortliche erhalten einen roten Faden: Was zu klären ist, damit Tempo und Qualität zusammenfinden.

Warum „mehr Leads” kein Ziel, sondern ein System ist

Mehr Leads allein lösen noch kein Vertriebsproblem. Entscheidend ist die Passung zum Ideal Customer Profile (ICP): Viele Kontakte ohne Bedarf oder Entscheidungskompetenz binden Zeit, erzeugen Frust und liefern keine Chancen. Wirksamer ist ein klar fokussierter Zufluss qualifizierter Anfragen, der die adressierten Herausforderungen der Zielgruppe trifft und die Positionierung Ihres Unternehmens stützt. In zahlreichen B2B-Situationen reichen dafür bereits 20 bis 40 passende Leads pro Monat, um Pipeline und Termine verlässlich zu füllen

Um ein Lead-System zu starten, benötigt es einige Voraussetzungen

Leads werden erst steuerbar, wenn Definitionen eindeutig sind:

  • Wann sprechen wir im Unternehmen von einem Lead, wann von einem MQL und wann von einem SQL?
  • Welche Mindesteigenschaften müssen erfüllt sein, damit ein Ersttermin sinnvoll ist, und welche Reaktionszeit gilt als verbindlich? 

Entscheidend ist eine gemeinsame Sprache zwischen Marketing und Vertrieb. Nur wenn dieselben Begriffe dasselbe bedeuten, lassen sich Maßnahmen verlässlich planen und bewerten. Die Kette ist immer dieselbe:

passende Besucher → relevante Inhalte → klare, friktionsarme Anfrage → saubere Übergabe ins CRM → pünktlicher Erstkontakt

Typische Engpässe liegen in unklaren Mehrwerten für potenzielle Kunden, überladenen Formularen oder einem Medienbruch zwischen Website und CRM. Wer Einwände systematisch erfasst und mit prägnanten Belegen beantwortet, erhöht die Wiederholbarkeit des Erfolgs.

Welche Kennzahlen gehören vor den Start?

Bevor Design-Entscheidungen fallen, stehen Ausgangswerte, Zielwerte und ein Auswertungsrhythmus fest. Relevante Kennzahlen im B2B sind zum Beispiel:

  • Formular-Abschlussrate je Seitentyp
  • Qualität der Anfragen (ICP-Check)
  • Terminquote vom Erstkontakt zum Beratungsgespräch
  • Verhältnis MQL → SQL und Durchlaufzeit bis zur Opportunity
  • Sichtbarkeit zentraler CTAs und Scrolltiefe auf Leistungsseiten
  • Interaktion mit Beweis-Elementen sowie Verweildauer auf Dankeseiten

Damit diese Kennzahlen Wirkung entfalten, müssen Rollen, Fristen und Entscheidungswege klar sein. Wie Sie Stakeholder frühzeitig auf gemeinsame Ziele ausrichten und Entscheidungen beschleunigen, erfahren Sie hier: Stakeholder-Alignment und Entscheidungswege.

Segmentieren Sie Zahlen nach Seitentyp, Quelle und Zielgruppe; sonst überdecken starke Bereiche die Schwächen. Ein monatliches Reporting sorgt für Transparenz, ein Quartalsreview ermöglicht Kurskorrekturen ohne Aktionismus.

Messbare Relaunch-Ziele sauber definieren

Ziele sind präzise, realistisch, terminiert und von Maßnahmen ableitbar. Ein Beispiel lautet: „In sechs Monaten x Prozent mehr qualifizierte Anfragen aus den Leistungsseiten.” Eine Zielhierarchie ordnet Ergebnisziele (Leads, Chancen), Umsetzungsziele (neue Seitentypen, Content-Cluster, optimierte Formulare) und den Einsatz von Team, Budget und Zeit.

Ergänzend fungiert eine Nord-Stern-Metrik als Leitstern, dem wenige Treiberkennzahlen zugeordnet sind. Ein klares Ziel hält Weichenstellungen fest, erleichtert spätere Begründungen und verhindert endlose Grundsatzdiskussionen. Ein Ziel- und Hypothesen-Backlog sammelt umsetzbare Ideen, die nach Wirkung und Aufwand priorisiert werden. So entsteht eine sichtbare Verbindung zwischen Ambition, Takt und Resultat.

Conversion-Wege planen – vom ersten Eindruck bis zur Anfrage

Pro Seitentyp sind idealerweise primäre und sekundäre Handlungsaufforderungen definiert.

  • Leistungsseiten fokussieren das Beratungsgespräch; sekundär bieten sie Zwischenschritte wie Leitfäden oder Newsletter-Opt-ins.
  • Überschriften benennen das Ergebnis für die Zielgruppe, kurze Nutzenbelege bauen Hürden ab und ein CTA-Bereich fasst zusammen, was als Nächstes sinnvoll ist.
  • Above-the-fold steht eine klare Handlungsoption; weiter unten folgen kontextnahe CTAs, die die jeweilige Lesesituation aufnehmen.
  • Formulare bleiben schlank und fragengestützt. Dankesseiten erklären, was im Anschluss passiert, nennen eine voraussichtliche Reaktionszeit und bieten hilfreiches Material an.
  • Relevante Angaben werden bei der Übergabe ans CRM strukturiert übergeben, damit der Erstkontakt zügig und passend erfolgen kann.

Tracking & Datenschutz – was muss sitzen?

Ohne saubere Events keine Steuerung. Empfehlenswert sind:

  • GA4-Events: z.B. contact_form_submit, request_consultation, download_asset, newsletter_signup, qualify_lead
  • Einheitliche UTM-Konventionen und klar benannte Parameter in Kampagnen
  • HubSpot-/CRM-Properties für Use-Case, Rolle und Branche
  • Einwilligungsmanagement (z. B. consentmanager) mit frühzeitiger DSGVO-Abstimmung
  • Ein kurzer QA-Plan für Releases, der Events und Reports prüft

Nur erlaubte Skripte feuern nach Zustimmung. Optional lässt sich ein serverseitiges Tracking prüfen, wenn Compliance-Vorgaben es nahelegen. Ein zentrales Reporting-Board fasst die wichtigsten Metriken zusammen und visualisiert die Entwicklung seit dem Go-Live pro Quartal.

Datenqualität absichern

Messung braucht Pflege und klare Zuständigkeiten. Ein schlanker Workflow zur Qualitätssicherung stellt sicher, dass Events feuern, Parameter befüllt sind und Reports keine Lücken zeigen. 

Landingpages, Formulare, Dankeseiten und Kampagnen-Parameter werden stichprobenartig geprüft. Abweichungen werden dokumentiert, Namenskonventionen angepasst und Änderungen versioniert.

Auf diese Weise bleibt die Datenbasis belastbar und vertrauenswürdig und ermöglicht Entscheidungen auf Grundlage von Fakten. Ein kurzer Blick auf Abweichungen vor jedem Review verhindert, dass Einzelfälle die Sicht verzerren, und schafft Ruhe in der Steuerung.

Risiken früh entschärfen

Die Klassiker, die den Erfolg gefährden:

  • das fehlende Alignment der internen Stakeholder (Vertrieb, Marketing, Geschäftsführung)
  • die fehlende (Inbound-)Strategie, ein fehlendes Kennzahl-Modell/KPIs
  • zu späte Content-Erstellung (ohne Fokus auf die Fragen der Buyer Persona innerhalb ihrer Buyer Journey)
  • die verspätete Einbindung von Datenschutz/DSGVO
  • der typische „Design-first”-Reflex

Gegenmittel sind vorab eine vorgelagerte Strategieentwicklung mit Marketing & Vertrieb, verbindliche, messbare Ziele, früh gestartete Content-Arbeit, ein technischer Vorab-Check für Tracking und Einwilligungen sowie ein enger Takt für Reviews mit klarer Backlog-Priorisierung. Ein gemeinsamer Blick auf Einwände und Belege reduziert Diskussionsschleifen und sorgt dafür, dass Änderungen Wirkung zeigen.

FAQ: Relaunch-Ziele & Messbarkeit

Ein gutes Ziel ist geschäftsnah, messbar und terminiert. Es beschreibt den erwarteten Zuwachs qualifizierter Anfragen je Seitentyp und erlaubt die Ableitung konkreter Maßnahmen.

Mindestens monatlich, ergänzt um ein Quartalsreview. So werden Trends stabil sichtbar, und Prioritäten lassen sich ohne Hektik anpassen.

Sie ist grundlegend für Geschwindigkeit und Relevanz im Erstkontakt. Saubere Übergaben mit wenigen, sinnvollen Properties machen Erfolge mess- und steuerbar. Marketingautomation ist für Lead-Nurturing ein Muss.

Kurz und relevant ist die Regel. Abgefragt wird nur, was die Qualifizierung verbessert und den Einstieg in ein sinnvolles Gespräch erleichtert.

Mit wenigen KPIs und testbaren Hypothesen. Ein Basisset an Events plus ein einfaches Dashboard genügt für die ersten Entscheidungen.

Fazit & nächste Schritte

Ein Relaunch entsteht nicht aus Zufall, sondern durch klare Steuerung. Wer nachhaltig mehr qualifizierte Anfragen generieren will, kommt an präzisen Zielen, einer belastbaren Messlogik und konsequent durchdachten Conversion-Pfaden nicht vorbei. Von der Definition relevanter Ziele über die Verknüpfung von Kennzahlen bis hin zur Gestaltung reibungsloser Besucherreisen. So lassen sich Tempo und Qualität in Einklang bringen – und der Vertrieb profitiert unmittelbar von jeder Maßnahme.

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Alexander Obert
Inbound-Marketing-Experte & Consultant

Alexander Obert ist Inbound-Marketing- und HubSpot-Experte sowie Account Manager bei Columbus Interactive. Er unterstützt Unternehmen dabei, ihre Marketing- und Vertriebsprozesse zu optimieren.

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